Sobald Wandfarbe richt und Unwohlsein verursacht stimmt etwas nicht. Frische Wandfarbe riecht in der Regel kaum. Es riecht nach Frischgestrichenen. Beschwerden über Wandfarben und Fragen zu dem Thema erhalten wir regelmäßig.
1. Trocknungszeiten werden nicht eingehalten.
Trocknungszeiten müssen nach Herstellerangaben eingehalten werden. Die
Wandoberfläche fühlt sich trocken an. Falls Sie jetzt die zweite Farbschicht
auftragen, können Substanzen aus der ersten Schicht nicht mehr abgelüftet
werden. Dadurch können Gerüche entstehen.
2. Gerüche entstehen erst nach dem Lüften.
Durch Reaktionen mit Frischluft entstehen Gerüche. Bei Sonnenschein wird Ozon freigesetzt. Die Konzentrationen sind oft niedrig und kaum messbar. Reaktionen von Ozon mit Wandfarbe verursachen Sondergerüche.
Beispiel: in einem Wohngebäude mit mehreren Eingängen wurde der
Eingangsbereich frisch gestrichen. Die Farbe war in jeden Eingangsbereich
unterschiedlich. Es führte nur in einem Eingangsbereich zu Geruchsbelästigungen
bei schönem Wetter.
Die Eingangstür wurde zu oft geöffnet. Gerade war der
Ambulante Pflegedienst weg, wurden Pakete angeliefert. Kurz danach öffneten
Kindergartenkinder die Tür. Luftprobenahmen unter konditionierten Bedingungen
waren nicht möglich.
Durch Entnahme von Farbproben und Untersuchung im Labor,
wurde optischer Aufheller als Verursacher nachgewiesen. Diese
Zusatzstoffe wurden nur in dem einen Eingangsbereich verwendet. Bei schönem
Wetter und nach Öffnung der Türe gab es ein Unwohlbefinden verursacht durch die
Wandfarbe.
3. Geruch durch Tabakrauch
Der Vormieter oder Vorbesitzer hat mit einer Isolierfarbe (Sperrgrund, Nikotinfarbe, Nikotinsperre) Tabakrauchablagerungen überdeckt. Danach wurde mit einer weißen Farbe die Wand nachgestrichen.
Erst nach dem Einzug wurden leichte Gerüche wahrgenommen. Während der Heizperiode weniger, aber im Sommer intensiver.
Wir stellen in der Regel vor Ort fest, dass es sich um Tabakrauch handelt.
Die Wandfarbe verursacht keine Geruchsbelästigung. Isolierfarbe dichtet nicht zu
100% ab. Dadurch werden immer wieder (leichte) Gerüche freigesetzt.
Während
einer orientierenden Raumluftprüfung erzählte die Vermieterin, dass der
Vormieter in der Wohnung geraucht hat. In zwei Wohnräumen wurden
Tabakrauchablagerungen festgestellt. Die Geruchsbelästigung war
dadurch erklärbar. Ein Sanierungsplan wollte die Vermieterin selbst
ausarbeiten.
Hinweis (1): Frische Wandfarbe reagiert mit Nikotin. Neue Gerüche entstehen,
es dauert Wochen bis Monate bis die Intensität deutlich abgenommen
hat.
Hinweis (2): Farbschichten inklusive Tabakrauchablagerungen entfernen
und eventuell neu verputzen. Danach mit weißer Farbe streichen.
4. Topfkonservierungsmittel (Mi, MIT) verursacht Unwohlsein oder allergische Reaktionen
Als Topfkonservierungsmittel werden oft Isothiazolinone (Abkürzung: MI oder MIT) eingesetzt. Wandfarbe benötigen Konservierungsmittel gegen Bakterien und Schimmelpilzbildung. Leider reagieren immer mehr Menschen allergisch auf diese Konservierungsmittel (Biozide). Geruchsauffällig sind diese Mittel nicht. In der Regel lässt die Konzentration nach 4 bis 8 Wochen nach. Häufiges Lüften, Stoßlüften beschleunigt das Ausgasen.
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